Technische Reproduktionsmedien wie Fotografie und Lichtbild sind im Laufe der Zeit zu unverzichtbaren Werkzeugen der Kunstgeschichte geworden. Das Seminar widmet sich ihren strukturierenden und organisierenden Einflüssen auf die Wahrnehmung von Kunstwerken. Anhand einschlägiger Texte der Wissenschaftsgeschichte und einer Betrachtung des Wandels angewandter Bildpraktiken wird die Einführung technischer Bildmedien in die Kunstgeschichte seit dem 19. Jahrhundert untersucht. Zudem werden die Diskussionen über ihre wissenschaftliche und künstlerische Relevanz der neuen Bildtechnologien beleuchtet. Ein besonderer Fokus liegt auf der Wirkung fotografischer Verfahren und Lichtbildprojektionen für die Rezeption von Kunstwerken und die Vermittlung von Erkentnnis. Dabei wird auch der gezielte Einsatz solcher Medien durch Künstler*innen betrachtet: Auguste Rodin etwa nutzte die Fotografie bewusst zur Erweiterung der Wahrnehmung seiner Skulpturen.
Die Teilnehmer*innen des Seminars erarbeiten gemeinsam eine Vitrinenausstellung im Institut für Kunstgeschichte. Diese wird die Bestände der Mediathek einbeziehen und von dem Künstler Philipp Goldbach begleitet, der ausrangierte Diabestände aus kunsthistorischen Instituten für Skulpturen und installative Arbeiten umwandelt. Seine Werke vergegenwärtigen den Medienwandel in der Kunstgeschichte und bieten eine zeitgenössische Reflexion auf das Thema.
- Lehrende/r: Ursula Frohne