Auf der Grundlage eines an Studienanfänger*innen gerichteten soziologischen Textes („Das intellektuelle Handwerk“ von C. Wright Mills) werden wird uns im Seminar mit der Frage auseinandersetzen, was es überhaupt heißen kann soziologische Forschung zu betreiben. Was bedeutet es, soziologische Phantasie zu entwickeln? Welche Verheißungen und Aufgaben hat die Soziologie? Welche Herausforderungen bringt es mit sich als Anfänger*innen erste soziologische Seminare zu besuchen? Was kann von Mills über die Organisation des Studiums und das Eintreten in diese neue Lebensphase gelernt werden? Neben diesen grundlegenden Fragen setzen wir uns aber auch mit einem der zentralen Themen seiner Soziologie auseinander: der Verteilung von (Ohn)Macht in der Gesellschaft. Mills Texte sollen aus dem Kontext seiner spannungsreichen und spannenden Lebensgeschichte zum Leben erweckt und in Bezug auf ihre Übertragung in die Gegenwart diskutiert werden. Inwiefern ist es notwendig, Mills Konzepte und Methoden im Lichte aktueller gesellschaftlicher Entwicklungen weiterzuentwickeln? Stehen z.B. Studierende der Soziologie, der Bildungswissenschaften oder anderer sozialwissenschaftlicher Disziplinen in einer digitalisierten von Krisen zerrütteten Weltgesellschaft nicht vor ganz anderen Herausforderungen als jene Studierende, die diese schöne neue Welt des Internets und ihre digitalisierten Kommunikations-, Informations- und Lernformen noch nicht kannten?

Das Seminar richtet sich vor allem (aber nicht ausschließlich) an Studierende, die noch am Beginn des Studiums der soziologischen Denkweise stehen. Neben der Lektüre von Texten, werden wir in Diskussions- und Praxisphasen verschiedene Strategien soziologischer Forschung erproben.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2025