80 Jahre danach ist das Ende des Zweiten Weltkriegs nach wie vor ein zentraler Ankerpunkt für Erinnerungskulturen in ganz Europa, Deutschland und auch „vor Ort“, in Nordrhein-Westfalen. Im Seminar spüren wir dieser 80jährigen Erinnerungsgeschichte gemeinsam nach. Im Fokus steht eine Untersuchung politischer Debatten, von Ausstellungen und der Medienberichterstattung rund um den 8. Mai 1945, der als „Niederlage“, als „Katastrophe“, als „Zusammenbruch“ oder als „Befreiung“ bis heute immer wieder für Streit sorgt. Diese Erinnerungskulturen verfolgen wir erstens auf der europäischen Ebene und in vergleichender Perspektive, zweitens im bundesdeutschen Rahmen sowie drittens in regionalen und lokalen Zusammenhängen anhand von Fallbeispielen aus Nordrhein-Westfalen. Eine Teilnahme am Seminar setzt das Interesse und die Bereitschaft der Studierenden voraus, sich bereits ab Seminarbeginn mit eigenen kleinen Forschungsprojekten mit dem Thema auseinanderzusetzen und Zwischenergebnisse im Seminar zu präsentieren. So werden wir beispielsweise die Medienberichterstattung zum Kriegsende im April und Mai 2025 oder digitale Repräsentationen des Kriegsendes auf Instagram, X / Twitter, TikTok und anderen Plattformen „in Echtzeit“ verfolgen und im Seminar auswerten.
- Lehrende/r: Malte Thießen