Das Spannungsverhältnis zwischen Physik und Metaphysik begleitet die Wissenschafts- und Philosophiegeschichte seit der Antike und ist in der heutigen Forschung aktueller denn je. Zunächst werden wir die historische Entwicklung der Unterscheidung von Physik und Metaphysik beleuchten, von Aristoteles’ Metaphysik als „erste Philosophie“ bis hin zur Trennung beider Disziplinen in der Neuzeit. Dabei betrachten wir bedeutende Klassiker aus der Antike, von Descartes, Newton, Kant und aus dem Positivismus / Wiener Kreis, die auf unterschiedliche Weise die Grenzen zwischen physikalischen und metaphysischen Fragen neu zogen. In der zweiten Hälfte des Seminars richten wir den Blick auf zeitgenössische Debatten: Aktuelle physikalische Theorien stoßen auf Fragen, die traditionell als metaphysisch galten. Hier werden wir diskutieren, ob diese letztlich physikalisch erklärbar sind, oder ob metaphysische Erklärungsansätze stets unausweichlich bleiben.

Das Seminar bietet eine interdisziplinäre Annäherung an das Verhältnis von Physik und Metaphysik und richtet sich an Studierende der Philosophie und der Naturwissenschaften, die an den theoretischen Grundlagen und Grenzen der modernen Wissenschaft interessiert sind. Physikkenntnisse werden nicht vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025
ePortfolio: Nein