Das individuelle Interesse an der griechisch-römischen Antike ist nicht unbeträchtlich von damaligen Persönlichkeiten geprägt, deren Leben und Handeln bis heute eine Faszination auf die Menschen ausüben. Spiegelt sich in der Auseinandersetzung mit berühmten Frauen- und Männergestalten, die uns repräsentativ für eine weit zurückliegende Epoche der Menschheitsgeschichte erscheinen und deren Geschicke nicht selten auch in Fernsehserien, Kinofilmen oder Dokudramen verarbeitet wurden und werden, aber eine echte, tiefempfundene und von Anerkennung getragene Faszination für die lange vergangene Welt der Griechen und Römer wider? Ist das, was in diesem Zusammenhang medial oftmals zum Ausdruck kommt, alles, was von den in unserer Erinnerungskultur verankerten Frauen- und Männergestalten der griechisch-römischen Antike übrigbleibt? Und gibt es daher neben einer gewissen Form von anekdotischer und voyeuristischer Begeisterung für üblicherweise überzeichnet dargestellten Lebensgeschichten mit exotischem Beigeschmack wirklich tiefgreifende Aspekte, die die Bedeutung der betreffenden Persönlichkeiten für die Gesellschaft der Gegenwart begründen? Das Proseminar gilt diesen Fragen, die mit den Studierenden zu diskutieren sind, um in weiterer Folge zu einem Themenkatalog zu gelangen, der die inhaltlichen Schwerpunktsetzungen des Kurses vorgibt.
Das Seminar führt in die Grund- und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte ein (Epigraphik, Numismatik und Papyrologie), ferner werden die Hilfsmittel und Methoden vorgestellt und anhand ausgewählter Beispiele der Umgang mit ihnen eingeübt. Für den Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine schriftliche Hausarbeit und eine Abschlussklausur obligatorisch.
- Lehrende/r: Patrick-Antoine Sänger