Im 19. Jahrhundert erfolgten Erfindungen, die Verkehr, Transport und Kommunikation derart nachhaltig veränderten, dass des Öfteren von „Verkehrs-“, „Transport-“ und/oder „Kommunikationsrevolution“ die Rede ist: ob Elektrizität, Telegraf, Eisenbahn, ‚Massenpresse‘, Telefon, Automobil oder Film – seitdem, so gängige Lesarten, habe sich das Leben beschleunigt, sei Raum ‚komprimiert‘ bzw. seien Entfernungen zunehmend bedeutungslos geworden und hätten sich Prozesse weltweit zusehends miteinander verflochten.
Diese Annahmen wollen wir im Rahmen des Hauptseminars mit Hilfe neuerer Ansätze und jüngster Erkenntnisse aus technik-, infrastruktur- und mediengeschichtlicher Perspektive näher beleuchten und problematisieren: Wer genau hatte wo und wann genau Zugang zu welchen Verkehrs-, Transport- und/oder Kommunikationsmitteln? Was waren warum welche Möglichkeiten, aber auch Grenzen im Zusammenhang mit den jeweils neuen Erfindungen? Und inwiefern lassen sich Kontinuitäten, aber auch Unterschiede zum Gebrauch von Techniken, Infrastrukturen und Medien im 20. Jahrhundert bis heute ausmachen?
- Lehrende/r: Caroline Rothauge