Welche Gerichte haben die Menschen im Mittelalter gegessen, wenn sie keine Kartoffeln, keine Tomaten und keinen Paprika zur Verfügung hatten? Die allgemeine Vorstellung über die mittelalterliche Esskultur schwankt zwischen dem Bild der Bauern vor ihrer täglichen Kohlsuppe und der bunten Szenerie des üppigen königlichen Festmahls mit unzähligen Wildbraten. Die Studierenden werden in diesem Seminar die diversen Esskulturen des Spätmittelalters entdecken und in einen größeren Kontext setzen. Ernährungsgeschichte wird als Zugang für die Erörterung von politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Grundlagen der spätmittelalterlichen Gesellschaften.

Im Lauf der Sitzungen werden wir unterschiedliche Konstellationen betrachten, die mit Ernährung zu tun haben: Marktbeschreibungen, Darstellungen von höfischen Festmahlen und von zünftigen Gelagen, Haushaltsmanuale und natürlich Kochbücher werden auf dem Menü sein.

Die zahlreichen in Betracht gezogenen Quellen geben uns die Gelegenheit für eine propädeutischen Einführung in den Techniken und Grundlagen der Mediävistik.

 

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025