Was viele ostmittel- und osteuropäische Gesellschaften von den meisten westeuropäischen Ländern unterscheidet, ist die in letzter Zeit neu entflammte Frage nach der Einheit von Nation und Religion, die oft auf Jahrhunderte alte Konflikte zurückgeht. Das Seminar beschäftigt sich mit dem Thema aus forschungspraktischer, anwendungsbezogener Perspektive. Auf der Basis internationaler Datensätze werden Bevölkerungseinstellungen in ausgewählten Ländern der Region vergleichend analysiert. Dabei sollen zunächst Ähnlichkeiten und Unterschiede in Bezug auf die Unterstützung verschiedener Konzepte nationaler Zugehörigkeit und Identität auf der Länderebene herausgearbeitet werden. Insbesondere soll untersucht werden, in welcher Weise nationale und religiös-konfessionelle Zugehörigkeit miteinander verwoben sind. In einem weiteren Schritt soll auf der Individualebene untersucht werden, ob und in welchem Ausmaß Vorstellungen nationaler Zugehörigkeit mit der Kirchlichkeit und Religiosität, aber auch mit anderen Merkmalen der Befragten zusammenhängen. Die Analysen werden mit der Statistiksoftware SPSS durchgeführt. Dabei kommen auch multivariate Verfahren wie Regressions-, Faktoren- oder Clusteranalysen zur Anwendung. Grundlegende Statistik- und SPSS-Kenntnisse sind für die Teilnahme zwingend erforderlich.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2025