Der globale Aufstieg des Populismus stellt nicht nur für viele kritische Bürger*innen ein rätselhaftes Phänomen dar, sondern auch für Politikwissenschaftler*innen, die den Populismus lange Zeit als Randphänomen beschrieben. Spätestens mit der Wiederwahl Donald Trumps zum US-Präsidenten, aber auch schon durch die Brexit-Entscheidung und dem Einzug der AfD in den deutschen Bundestag wird zunehmend klarer, dass der Populismus in die Mitte der demokratischen Gesellschaften gerückt ist und die uns vertraute liberale Weltordnung herausfordert. Zudem wird bei näherer Beschäftigung deutlich, dass es sich beim Populismus um ein ambivalentes Phänomen handelt, dass sich einfachen Antworten entzieht. Das Seminar versucht, einen Überblick zu den aktuellen Erklärungsansätzen zu geben und diese anhand empirischer Fälle zu veranschaulichen. Mit den Studierenden werden zunächst unterschiedliche Begriffsverständnisse erarbeitet und beispielsweise der Unterschied zwischen Links- und Rechtspopulismus thematisiert. Danach wird der Rechtspopulismus in einem zweiten Teil in Bezug auf unterschiedliche Felder (transnationale Bewegung, Außenpolitik, Kooperationsformen, Ästhetik und Post-Truth) als globales Phänomen studiert. Schließlich werden in einem dritten Teil unterschiedliche Elemente und Eigenschaften des Rechtspopulismus (Emotionen, Gender, Social Media, Fantasie) identifiziert und anhand weiterer aktueller Beispiele  studiert, etwa auch durch visuelle Analysen innerhalb des Seminars. Im Verlauf des gesamten Seminars werden wir auch über effektive Gegenstrategien diskutieren und Möglichkeiten erörtern, wie sich das gefährdete Modell der liberalen Demokratie schützen lässt. Das Ziel des Seminars besteht darin, Studierende zu ermuntern, sich selbst mit der rechtspopulistischen Regierungs- und Kommunikationspraxis auseinanderzusetzen und mit den erlernten Konzepten herauszufinden, wie und warum Populist*innen derzeit mit ihren politischen Botschaften so häufig erfolgreich sind.


Allgemeine Anforderungen:

•    Die Kurssprache ist Deutsch. Die Fähigkeit zur Lektüre englischer Texte wird vorausgesetzt, zumal in diesem Forschungsfeld fast ausschließlich englischsprachig publiziert wird.
•    Die intensive Lektüre der Seminarliteratur ist verpflichtend, da nur so eine produktive Diskussion im Seminar entstehen kann.
•    Es wird eine regelmäßige, aktive mündliche Teilnahme erwartet.

 


Anforderungen für Studiennachweis:

Studierende, die einen Studiennachweis anstreben, müssen

4.    regelmäßig und aktiv mitarbeiten
5.    zu den jeweiligen Forum-Diskussionen zwei Mal beitragen (die Kommentare sind auch zum wechselseitigen Verständnis der Seminarlektüre hilfreich!)
6.    bis zum Ende der Vorlesungszeit einen fünfseitigen Essay zu einer der thematischen Sitzungen aus den Blöcken II und III verfassen oder aktiv bei einer Gruppenpräsentation mitwirken (im Idealfall zwei Personen, max. 3 Personen)

 



Anforderungen für Leistungsnachweis:

Studierende, die einen Leistungsnachweis anstreben, müssen

5.    regelmäßig und aktiv mitarbeiten
6.    zu den jeweiligen Forum-Diskussionen zwei Mal beitragen (die Kommentare sind auch zum wechselseitigen Verständnis der Seminarlektüre hilfreich!)
7.    im Laufe des Semesters  bei einer Gruppenpräsentation mitwirken (im Idealfall zwei Personen, max. 3 Personen)
8.    bis zum Ende des Semesters eine Hausarbeit (ca. 4.500 Wörter) verfassen

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025
ePortfolio: Nein