Vulnerabilität hat als Begriff spätestens seit der Corona-Pandemie Konjunktur. Vulnerable Personen oder Gruppen, wie z.B. ältere Menschen oder solche mit Immunschwächen, galten als besonders schützenswert und hatten eine höhere Priorität bei Impfungen. Hier bezieht sich Vulnerabilität auf körperliche Eigenschaften, die das Virus besonders gefährlich machen. Abseits der medizinischen Zuschreibung, beinhaltet der Begriff auch einen Impetus, dass vulnerable Personen besonders zu behandeln sind. Hinzu kommt die subjektive Perspektive: Was macht es mit einem Menschen, wenn er als vulnerabel gilt? Die Pandemie ist nur ein Beispiel. Auch in Diskursen über Gender, Migration, Klima, Postkolonialismus, Rassismus und weiteren findet Vulnerabilität gebrauch. Der Begriff wird dabei teils aus unterschiedlichen Denktraditionen abgeleitet. In diesem Seminar werden wir eine multidimensionale Analyse des Begriffes durchführen. Was ist Vulnerabilität? Wie wird der Begriff verwendet? Welche Sinnebenen werden dabei bespielt? Und welche Subjektivierungsweisen lassen sich erkennen?

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2025