Foucault ist für seine Texte zu Begriffen wie Macht und Diskurs bekannt. Weniger bekannt sind seine späteren Auseinandersetzungen mit der Parrhesia. Das altgriechische Wort kommt von pan (alles) und rhema (das Gesagte). Eine geläufige Übersetzung lautet „Wahrsprechen“. Parrhesia ist jedoch nicht nur eine Art zu sprechen. Es ist eine Technik der Lebensführung. Wie muss ich leben, damit ich nicht nur wahrsprechen kann, sondern damit meine Lebensweise und Wahrheit miteinander harmonisieren? Die Relevanz dieser Fragestellung hat in Zeiten sozialer Medien und populistischer Demagogie wieder zugenommen. „Speaking truth to power“; „Wahrheit wagen“ – das sind Herausforderungen, die aus einer parrhesiastischen Haltung heraus zu leisten sind. Doch was ist ein parrhesiastisches Subjekt und wie ist es zu erkennen? „Die Regierung des Selbst und der anderen“ und „Diskurs und Wahrheit“ gehören zu den letzten Vorlesungen, die Foucault gehalten hat und bilden die Lektüregrundlage des Seminars.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2025