Der Mythos vom US-amerikanischen Westen lebt noch heute in Politik, Gesellschaft, Kultur, Film und Werbung. An der Siedlungsgrenze im Westen kämpften aber nicht nur weiße, meist männliche Helden mutig und selbstlos für den Fortschritt gegen alle Widrigkeiten. Afroamerikaner*innen, Mexikanisch-Amerikaner*innen und Asiat*innen bevölkerten die Region, Indianer*innen wurden verdrängt. Die Auswirkungen der Besiedlung auf die Umwelt waren immens, Farmer, kleine Rancher und Arbeiter*innen schlossen sich gegen Monopole zusammen, große Städte entstanden, die Bewohner*innen des Westens kritisierten die allmächtige Bundesregierung, während sie um ihre finanzielle Unterstützung warben. Auch im 20./21. Jahrhundert behielt der Westen seine Anziehungskraft mit dem Aufbau der Rüstungs- und Computerindustrie, der Errichtung von Militärstützpunkten und dem Ausbau touristischer Ziele. Der Mythos vom Westen erhielt neue Schubkraft durch Hollywood und den zunehmenden Tourismus. Aufbauend auf den Forschungen der sogen. New Western History seit den 1980er Jahren sollen Geschichte und Mythos des US-amerikanischen Westens westlich des 98. Längengrades, auch anhand der Faktoren „Rasse“/Race, Ethnizität, Klasse, Geschlecht und Religion nachgespürt werden.
- Lehrende/r: Heike Bungert
- Lehrende/r: Maren Thölking