Schon bald nach der Entstehung des Rittertums zu Beginn des Hochmittelalters bildeten sich im Zuge der Kreuzzüge geistliche Ritterorden heraus, die nach dem älteren Modell des Mönchtums organisiert waren, aber neben den monastischen Idealen auch das Gebot des militärischen Kampfes befolgten. Die Synthese aus Mönchtum und Rittertum, die zuerst bei den Templern aufkam, fand wegen ihrer Neuheit zunächst wenig Anklang. Erst nach tatkräftiger Unterstützung durch den berühmten Zisterzienser Bernhard von Clairvaux änderte sich dies, und es entstanden weitere Ritterorden, zum Teil durch Umwandlung bereits bestehender Hospitäler, die sich zuvor der Krankenpflege gewidmet hatten, wie die Johanniter (Hospitaliter, später Malteser) und der Deutsche Orden. Solche Ritter- und Hospitalorden entstanden nicht nur im Heiligen Land, sondern auch in Spanien, wo sie sich z.T. auch der Gefangenenbefreiung widmeten. Im Spätmittelalter entwickelte sich neben den geistlichen Ritterorden als neuer Typus die Institution weltlicher Hoforden, zu denen der englische Hosenbandorden und der burgundisch-habsburgische Orden vom Goldenen Vlies gehören. Letztere bildeten das Vorbild für moderne Verdienstorden. Das Seminar nimmt die Ursprünge solcher Orden in den Blick und betrachtet deren institutionelle Transformation.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2025