„Kölner Schreinskarten und -bücher“ – unter diesem sperrigen Titel verbirgt sich eine innerhalb der deutschen Städtelandschaft besondere, einzigartige Überlieferung: Seit dem frühen 12. Jahrhundert bis ins späte 18. Jahrhundert dokumentieren diese insgesamt 86 erhaltenen Schreinskarten und 514 Schreinsbücher kontinuierlich und in zunehmendem Umfang verschiedene Immobiliengeschäfte der Kölner Bevölkerung. Dazu gehören Hausverkäufe, Miet- oder Pachtverträge, Testamente, Vereinbarungen unter Eheleuten, aber auch nachbarschaftliche Abreden etwa über den Zugang zu und die Reinigung von Brunnen oder Aborten. Für die heutige Forschung handelt es sich bei dieser umfangreichen Serie um eine wertvolle Quelle, die in vielerlei Hinsicht ausgewertet wurde und noch wird – rechtshistorisch, prosopographisch, sozial- und alltagsgeschichtlich, kultur- oder sprachgeschichtlich, für die Verwaltungsgeschichte, die historische Topographie und Architektur der Stadt, um nur einige der Schwerpunkte und Perspektiven zu nennen.
Ziel des Seminars ist es, in die Entstehungsbedingungen und den Inhalt der Schreinsüberlieferung einzuführen, aber auch die heutigen Auswertungschancen dieses Bestands vor Augen zu führen. Dazu lesen und analysieren wir einerseits gemeinsam lateinische und deutsche Schreinseinträge und rezipieren andererseits exemplarisch die reiche Forschung zu diesem Überlieferungsbestand.
- Lehrende/r: Valerie Fuhrig
- Lehrende/r: Alexia Ibrahim
- Lehrende/r: Theresa Krosse
- Lehrende/r: Carla Meyer-Schlenkrich