
In dieser von vielen Krisen geprägten Ära – Pandemien, Klimakollaps, Bodenkrise usw. – geht die Erde über ihre Rolle als bloße Bühne hinaus. Sie hat sich zu einer aktiv Teilnehmenden entwickelt, die die konventionelle Wahrnehmung der Welt als „um uns herum“ in Frage stellt. Die Menschheit steht vor der Herausforderung, die Erde in diesem Kontext neu erfassen zu lernen. Dafür ist ein grundlegender Orientierungswechsel notwendig, der die Menschheit einlädt, sich im Rahmen der modernen Erdsystemwissenschaften neu zu positionieren und ein Bewusstsein für die miteinander verwobenen, mehr-als-menschlichen Beziehungen im Lebensnetz der kritischen Zone[1] zu entwickeln.
Diese experimentelle Graduate School präsentiert und generiert alternative, pluriverse und spekulative Ansätze zur Darstellung des Planeten, auf dem wir leben. Sie hebt den Wandel von klassischen (außenstehenden) Kartographien hin zu einer Perspektive des „Seins-in-der-Welt“ hervor. Im Kern steht der gestalterische Versuch, über unsere gegenwärtigen Satellitenbilder, Projektionen oder kritischen Kartographien konzeptionell hinauszugehen. Die Graduate School dreht sich um innovative interdisziplinäre Ansätze wie Deep Mapping, Sensitive Mapping, Pluriversal Mapping, Körperkarten und spekulative Karten, u.a. aus der Architektur, Kunst und Kartographie. Das Ziel ist es, ein Panorama möglicher Auswege aus dem krisenbehafteten Anthropozän in eine pluriverse, mehr-als-menschliche Zukunft gemeinschaftlich zu kartographieren.
Die Graduate School besteht aus den folgendne drei Bausteinen:
- Reading Course (141122)
- Keynote Lecture Series (141123)
- Intensivseminar (141124)
- Lehrende/r: Severin Halder