In der Sammlung des Westpreußischen Landesmuseums (WLM) befinden sich zahlreiche alltägliche Gebrauchsgegenstände, die als Ausdruck privater und kollektiver Erinnerungskulturen Geschichten erzählen. Der Forschungsansatz der „Objektbiografien” untersucht u.a. den Transformationsprozess, den alltägliche Gebrauchsgegenstände bei ihrer „Musealisierung” durchlaufen. So tragen beispielsweise die mit den Themen der Zwangsmigration verbundenen musealen Objekte eine Vielzahl privater Erinnerungsmuster in sich, in denen sich individuelle Überzeugungen und mitunter auch konfliktbehaftete politische Haltungen widerspiegeln. Um die Objekte in angemessener Weise im musealen Rahmen präsentieren zu können, ist die Erstellung wissenschaftlicher Objektbiografien zur Darstellung dieser privaten Erinnerungsmuster Aufgabe sammlungsbezogener Forschung.
Das Seminar vermittelt praktische und theoretische Grundlagen materieller Erinnerungskultur am Beispiel musealer Sammlungsgegenstände. Die Studierenden erstellen eigene Objektgrafien, welche den geschichtspolitischen Kontext der Objekte mit den individuellen Motivationen und biografischen Hintergründen der erinnernden diversen Akteursgruppe verbindet. Die Konzipierung und Realisierung einer kleinen Sonderausstellung der im Seminar bearbeiteten Objekte soll am Ende des Semesters verwirklicht werden und im Landesmuseum der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.
Die ersten beiden Sitzungen werden in den Räumlichkeiten des Historischen Seminars stattfinden, alle weiteren Sitzungen (als Blocktermine) im Seminarraum des Westpreußischen Landesmuseums.
Blockseminar
Seminarraum des Historischen Seminars:
- Eröffnungsveranstaltung: 7.10, 10-12 Uhr
- Theoretischer Einstieg: 14.10, 10-12 Uhr
Seminarraum des Westpreußischen Landesmuseums:
- Die übrigen Sitzungen werden als Blocktermine in der Eröffnungsveranstaltung koordiniert
- Lehrende/r: Martin Koschny