Intersubjektivität bedeutet vereinfacht gesagt, dass mehreren Individuen die „Erfahrung“ eines Phänomens bzw. ihres Erlebens vergleichen können, dass sie also bspw. alle einen Apfel als Apfel erkennen. Diese Vergleichbarkeit der Wahrnehmung ist eine grundlegende Voraussetzung für Kommunikation und soziale Interaktion, und damit für die Soziologie als ganze von zentraler Bedeutung. Wie lässt sich aber erklären, dass verschiedene Individuen ihre Erfahrungen als vergleichbar einstufen, ohne sich gegenseitig in die Köpfe schauen zu können? Das Seminar erschließt und diskutiert hierzu verschiedene theoretische Ansätze, von phänomenologischen über pragmatistische bis hin zu psychoanalytischen und anthropologischen. Neben der Frage nach den jeweils unterschiedlichen Paradigmen der Erklärungsansätze geht es auch um die Frage, wie sich die gesteigerte Individualität und gesellschaftliche Fragmentierung der Gegenwart auf die Fähigkeit zur Intersubjektivität auswirken.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2024/25