Kann man Farben hören?
Wie lässt sich eine Mensch-Pilz-Beziehung interaktiv darstellen?
Wie nehmen wir unseren Körper wahr, wenn mehr als die Hälfte aller Zellen nichtmenschlich ist?
Was sagt uns das Verhalten von Libellen über die Klimakrise?
Wie klingen toxische Böden?

Dies sind Fragen von KünstlerInnen, die während der letzten 15 Jahre mit ihren internationalen Kun-
stprojekten Grenzbereiche von Naturwissenschaft und Technologie erforscht haben. Was macht diese
neue Kunstgattung Hybrid Art aus? Sie erkundet kritisch aktuelle Themen aus Biologie, Biotechnologie
und Ökologie. Sie setzt sich kritisch auseinander mit aktuellen Fragen aus Neurowissenschaften, Robotik
oder Künstlicher Intelligenz (KI). Die Projekte der Hybrid Art verlassen zumeist die klassischen künstler-
ischen Genres wie etwa Malerei und basieren zuweilen auf offenen, prozessorientierten Formaten. Meist
basieren die Kunstprojekte der Hybrid Art auf einem länger andauernden Forschungsprozess, der häufig
mit anderen Disziplinen in Verbindung steht. Oftmals bedient sich die Hybrid Art performativer Mittel und
entwickelt die künstlerische Gestaltung aus einer kollaborativen Arbeit heraus, zentral steht hier das Format
Workshop.

Das Doppel-Seminar setzt einen Schwerpunkt auf Kunst in Verbindung mit Makro- und Mikrobiologie.
Neben künstlerischen Positionen der Hybrid Art aus den Bereichen Neurowissenschaften und KI setzt die
Lehrveranstaltung daher vorwiegend auf Kunstprojekte, die sich folgenden Feldern und Themen beschäfti-
gen: Körperpolitik, Biopolitik, Medizin, Klimakrise, Anthropozän, zwischenartliche Beziehungen, nichtmen-
schliche Subjektivitäten. Darüber hinaus diskutieren wir ausgewählte Art-Science-Projekte, um die Rolle
der KünstlerInnen im Kontext interdisziplinärer Forschung besser zu verstehen.


Das Seminar versteht sich als Doppelseminar. Der zweite Teil folgt im Wintersemester 2024/25.
Die Studierenden können auch nur einen Teil des Doppelseminars besuchen.

Literatur wird nach Registrierung zum Seminarbeginn bekannt gegeben.

Semester: SoSe 2024