Prägend für die Räume Mittel- oder Zentraleuropas (fokussiert werden sollen das heutige Tschechien und Polen sowie die Ukraine) sind Phänomene der Verflechtung, des In-, Mit-, Neben- und Gegeneinanders einer Vielfalt von Sprachen, Literaturen, Kulturen, Religionen und ihrer Traditionen, wie sie sich auch aus der Zugehörigkeit der betreffenden Regionen zu verschiedenen Imperien heraus entwickelt haben. Ebenso prägend sind die hierarchischen Verhältnisse, die mit den imperialen Abhängigkeiten verbunden waren und ihre Nachwirkungen bis heute entfalten. Im Seminar soll der Frage nachgegangen werden, welche Beschreibungs- und Analysemodelle für diese Situation angemessen sein könnten. Vielfach diskutiert wird insbesondere mit Blick auf die ukrainische und die polnische Situation, inwieweit die an anderen historischen Gegebenheiten entwickelten Modelle des Post-Kolonialen übertragbar sind. Auch das von Jurij Lotman entwickelte Modell der Semiosphären ist für den früheren Habsburgischen Raum und hier auch insbesondere für das deutsch- und tschechischsprachige Prag der Hochmoderne in Anschlag gebracht worden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024