Ab Ende des 18. bis Mitte des 19. Jahrhunderts leisten literarische Salons einen wesentlichen Beitrag zu einem bürgerlichen „Strukturwandel der Öffentlichkeit” (Jürgen Habermas). In diesen Zirkeln, die um eine weibliche Gastgeberin strukturiert sind und die sich vor allem in Berlin zu dichten Netzwerken verzweigen, entwickeln sich literarische, ästhetische, politische und philosophische Diskurse über die Standesgrenzen hinaus. Zugleich werden hier weibliche Akteurinnen an durchaus machtvollen Strukturpositionen im literarischen Betrieb etabliert. Aus diesen Salons gehen verschiedene Gattungen und Schreibweisen hervor, die wir uns in diesem Seminar ansehen werden. Im Fokus stehen vor allem die Texte der Salonnièren, aber auch die Texte von Salonbesucher:innen, die in ihrer Form und Verfasstheit die Gesprächskultur des Salons aufgreifen. Ebenso wollen wir uns mit „Salonromanen” befassen, d.h. mit Texten, die in einem Salon spielen oder in denen die Salonkultur eine wichtige Rolle spielt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2024