Die Zeit um 1800 bedeutete für den Westen Deutschlands eine Zeit massiven Umbruchs: die geistlichen und weltlichen Territorien des Alten Reichs wurden abgelöst und es kam zu einer Angliederung an das napoleonische Frankreich und seine Modellstaaten, bevor nach 1815 die preußischen Provinzen Rheinland und Westfalen begründet wurden. Das Rheinland und Westfalen bildeten damit den westlichsten Teil eines Königreichs, das territorial, gesellschaftlich, politisch und konfessionell bislang ganz andere Schwerpunkte gehabt hatte. Die Eingliederung dieser Regionen in den preußischen Staat erfolgte auch keineswegs reibungslos; vielmehr wurde die preußische Vergangenheit des Bundeslandes Nordrhein-Westfalen als „Beziehungsgeschichte“ bezeichnet.

Die Geschichte des Königreichs Preußen im Westen soll in der Lehrveranstaltung ausdifferenziert werden, wobei schwerpunktmäßig die politische Geschichte von Napoleon bis zur frühen Bundesrepublik, Kirchen und Konfessionen, regionale Identitäten an Rhein, Ruhr und Weser sowie die wirtschaftliche Entwicklung (besonders des Ruhrgebiets) Berücksichtigung finden sollen. Das Seminar führt außerdem in das wissenschaftliche Arbeiten sowie zentrale Arbeitstechniken, Methoden und Hilfsmittel der Neuesten Geschichte ein.

Für den erfolgreichen Abschluss des Seminars sind die regelmäßige und aktive Teilnahme (inkl. wöchentlicher Lektüre), die Übernahme eines Kurzreferats, das Bestehen der Abschlussklausur sowie das Verfassen einer Hausarbeit (10-15 Seiten) erforderlich.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024