Die Vorlesung untersucht nicht nur erzählanalytisch (narratologisch) die Tempus-Strukturen des Erzählens, sondern fragt auch nach der Erfahrung von Zeitlichkeit und deren jeweils vorherrschenden Leitkategorien wie ‚Ewigkeit‘, ‚Wiederkehr‘, ‚Schicksal‘ oder ‚Eitelkeit‘ (Vergänglichkeit). Insbesondere liegt der Fokus auf dem Verhältnis von quasi-temporaler Modalität (zufällig, wahrscheinlich, notwendig) und modal affizierter Temporalität (vergangen, gegenwärtig, zukünftig). Die literarischen Beispiele werden der Literatur von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart entnommen, wobei das Hauptaugenmerk auf der Zeit zwischen 1650 und 1850 und der klassischen Moderne (um 1900) liegt, da es diese Zeiträume sind, in welchen die wesentlichen Dimensionen unserer Zeitvorstellungen entwickelt werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024