Das Konzept Klasse fristet heute ein soziologisches Nischendasein. Liegt das daran, dass es überholt ist? Entsprach es gar schon immer viel mehr einer politischen Programmatik, als dass es dazu verhalf, empirische Realität zu begreifen? Oder greift das Konzept womöglich zwar noch, hat aber seine Relevanz zur Erklärung gesellschaftlichen Geschehens eingebüßt? Kann überhaupt die Rede von einem einzigen Klassenkonzept sein oder gibt es davon verschiedene? Gewiss ist, dass es sie noch gibt, die klassenbasierte Forschung. Sei es zur Frage nach den Reproduktionsmechanismen sozialer Strukturen, damit auch der (Un-)Möglichkeit von Gleichheit, zur Frage des Zusammenhangs zwischen politischem Bewusstsein und sozialer Lage oder zwischen sozialer Herkunft und Diskriminierung. Das Seminar wird in einem ersten Teil theoretische Grundlagen erarbeiten, um dann in einem zweiten Teil sowohl klassische als auch aktuelle Texte zu studieren, mittels derer das Konzept auf seine Relevanz und Aktualität hin abgeklopft als auch ein Verständnis für seine Ambiguität erreicht werden soll.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024