Michel Foucault gehört zu den einflussreichsten gesellschaftskritischen Denker*innen des 20. Jahrhunderts. Berühmt geworden ist Foucault besonders als Theoretiker der Macht. Foucault begreift Macht nicht einfach als eine Form der Unterdrückung und Beherrschung von oben, sondern als produktiv: Macht bringt gesellschaftliche Identitäten und Beziehungen aktiv hervor. Sie ist als grundlegende Matrix allgegenwärtig, in sozialen Normen, Regeln, Konventionen und Gewohnheiten; sie ist immer schon da, wenn wir sprechen und handeln, und sie bestimmt, wie wir sprechen und handeln, was wir sagen (können) und was es bedeutet, ein Subjekt zu sein. Im Seminar beschäftigen wir uns mit den politischen und erkenntnistheoretischen Dimensionen von Foucaults Ansatz und bearbeiten verschiedene zentrale Themenfelder seiner Philosophie, u.a. seine kritische Beschäftigung mit dem Wahnsinn, dem Gefängnis, der Psychiatrie und der Sexualität. Darüber hinaus beleuchten wir unterschiedliche Machtformen, die Foucault untersucht hat, besonders die Disziplin, die Biopolitik und die Gouvernementalität.
- Lehrende/r: Simon Faets
- Lehrende/r: Klemens Kordt