Der Text „Philosophie des logischen Atomismus“ <“The Philosophy of Logical Atomism”> beruht auf einer Reihe von Vorlesungen, die Bertrand Russell im Jahr 1918 in London gehalten hat. In diesen Vorlesungen entwickelt er die Grundzüge einer Philosophie, die er selbst als logischen Atomismus bezeichnet. Der logische Atomismus ist in erster Linie eine metaphysische These. Diese These besagt, dass die grundlegenden Bestandteile der Welt einfache (atomare) Tatsachen sind, deren metaphysische Struktur präzise der logischen Struktur einfacher Sätze entspricht. Einfache Sätze sind solche, in denen entweder von einem einzelnen Gegenstand ausgesagt wird, dass er eine bestimmte Eigenschaft hat, oder von n Gegenständen, dass sie in einer bestimmten n-stelligen Relation zueinanderstehen. Von dieser Art sollen dementsprechend die Tatsachen sein, aus denen die Welt aufgebaut ist.

In Russells logischem Atomismus geht diese metaphysische Auffassung aber auch mit einem Vorschlag zur philosophischen Methode einher. Die Methode der Philosophie soll die logische Analyse derjenigen Sätze sein, die keine einfachen, basalen Tatsachen ausdrücken. Auf dem Wege der Analyse soll sich zeigen lassen, dass die Tatsachen, die diese Sätze ausdrücken nichts anderes sind als logische Konstruktionen aus den einfachen Tatsachen, aus denen die Welt besteht, sodass die Wahrheit dieser Sätze nicht die Annahme zusätzlicher Tatsachen erforderlich macht.

Der Seminartext liegt in deutscher Übersetzung vor. Es besteht aber die Möglichkeit, dass auch englischsprachige Literatur gelesen werden muss. Eine Prüfungsleistung kann in Form einer Hausarbeit oder einer mündlichen Prüfung erbracht werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024