Die Zeitspanne von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten
Weltkrieg wird auch als Ära der Massenmigration bezeichnet, in der mehr
als 30 Millionen Europäer allein in die Vereinigten Staaten
auswanderten. Allerdings war dies keine Ära der Freizügigkeit, denn
während sich der globale Schiffsverkehr verdichtete und die Preise für
Personenbeförderung sanken, wuchs die staatliche Regulierung
grenzüberschreitender Mobilität, und es wurde zunehmend zwischen
„erwünschter“ und "unerwünschter" Einwanderung unterschieden. Das
Seminar nimmt verschiedene Wanderungsbewegungen in den Blick, untersucht
die Ausprägung von Migrationsregimen, und fragt u.a. nach den
Motivationen, Strategien und Erfahrungen der Reisenden und den
Reaktionen in den Aufnahmegesellschaften. Schwerpunkte liegen auf der
großen europäischen Westwärts-Bewegung der Zeit und auf Migrationen
innerhalb und zwischen den globalen Empires.
- Lehrende/r: Felix Brahm
- Lehrende/r: Klara Ida Pfetzing