Die Zeitspanne von der Mitte des 19. Jahrhunderts bis zum Ersten Weltkrieg wird auch als Ära der Massenmigration bezeichnet, in der mehr als 30 Millionen Europäer allein in die Vereinigten Staaten auswanderten. Allerdings war dies keine Ära der Freizügigkeit, denn während sich der globale Schiffsverkehr verdichtete und die Preise für Personenbeförderung sanken, wuchs die staatliche Regulierung grenzüberschreitender Mobilität, und es wurde zunehmend zwischen „erwünschter“ und "unerwünschter" Einwanderung unterschieden. Das Seminar nimmt verschiedene Wanderungsbewegungen in den Blick, untersucht die Ausprägung von Migrationsregimen, und fragt u.a. nach den Motivationen, Strategien und Erfahrungen der Reisenden und den Reaktionen in den Aufnahmegesellschaften. Schwerpunkte liegen auf der großen europäischen Westwärts-Bewegung der Zeit und auf Migrationen innerhalb und zwischen den globalen Empires.

Semester: SoSe 2024