Seit dem Beginn moderner Geschichtsforschung bildet das mittelalterliche Königtum eine der wichtigsten Forschungsobjekte in der Politik-, Verfassungs-, und Rechtsgeschichte. Obwohl sich in den letzten Jahrzehnten der Fokus etwas verschoben hat, bleibt das Königtum als das für die Zeitgenossen maßgebliche Zentrum politischen Denken und Handelns weiterhin eine der wichtigsten Zugänge zur Welt des Mittelalters. In der Übung soll ein möglichst systematischer Zugriff auf die materiellen wie ideellen Grundlagen des hochmittelalterlichen Königtum (900-1250) im römisch-deutschen Reich erfolgen, die anhand von Originalquellen sowie mithilfe der Perspektiven der modernen Forschung interpretiert werden sollen. Unter anderem bedeutet dies neben der Betrachtung des Wahlprozesses und Herrschaftsbeginns der Regenten auch Einblicke in das vorgeordnete Verhältnis des Herrschers zu Getreuen, Untertanen und Reichskirche sowie die Untersuchung der alltäglichen Herrschaftspraxis zwischen Rechtsgeschäften, Konfliktlösungen und militärischen Auseinandersetzungen. Dabei sollen auch die allgemeinen Entwicklungslinien des Hochmittelalters im Hinblick auf ihre Auswirkungen auf das Königtum in den Blick genommen werden.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024