Die Säkularisierungstheorie hat über Jahrzehnte die religionssoziologische Diskussion dominiert. Alternative Ansätze wie die Individualisierungsthese (Thomas Luckmann, Grace Davie), das ökonomische Marktmodell (Rodney Stark), historische Ansätze (David Martin, José Casanova, Talal Asad, Hans Joas, Charles Taylor) oder post-koloniale Gegenentwürfe (Talal Asad, Saba Mahmood) haben zwar versucht, die Dominanz der Säkularisierungstheorie zu brechen. Es scheint allerdings, dass sich die säkularisierungstheoretischen Ansätze, insbesondere wenn sie sich fortgeschrittener Methoden der Sozialwissenschaften bedienen (Jörg Stolz, David Voas) ein höheres Erklärungspotential aufweisen. Das Seminar führt in die religionssoziologische Diskussion ein und nimmt die Kontroverse um die sozialwissenschaftliche Erklärung religiösen Wandels in modernen Gesellschaften auf.

Kurs im HIS-LSF

Semester: ST 2024