Die phänomenologische Soziologie wird zur Tradition der Wissenssoziologie gezählt. Bezogen auf die Phase klassischer Theoriebildung gelten Alfred Schütz und Aaron Gurvitch zu den Autoren mit Gründerstatus. Sie hatten die Wissenssoziologie mit einer vorzugsweise an E. Husserl angelehnten Theorie der subjektiven Sinnverarbeitung versorgt. Die Bedeutung der phänomenologische Tradition für die gegenwärtige soziologische Debatte hat sich aber mit dem Wandel der soziologischen Bezugnahme auf das Subjekt (Dekonstruktion?) geändert. Das Seminar wird Tradition und Potential, neue Relevanz und vergessene Gehalte der Phänomenologie behandeln, dabei sowohl hinter A. Schütz zurückgreifen (Husserl, Heidegger und Merleau-Ponty) als auch neuere Entwicklungen (M. Archer, M. Tomasello) berücksichtigen.

Semester: ST 2024