Verbindungen zwischen Menschen und anderweltlichen Wesen spielen in Kunst und Literatur von ihren Anfängen bis in die Gegenwart hinein eine wichtige Rolle. Erzählt wird z.B. von innigen Liebesbeziehungen zwischen menschlichen Männern und Feen, Wasserfrauen oder Gespenstern, von Menschen, die aus Machtstreben oder tiefer Verzweiflung einen Pakt mit dem Teufel und seinen Dämonen eingehen und von Wesen, deren Positionierung zwischen menschlicher und anderweltlicher Natur kaum fassbar ist. Anders als man erwarten würde, geht es jenseits klarer Grenzziehungen immer wieder um das Menschliche im Dämon und das Dämonische im Menschen. Und so stellen vormoderne wie moderne Texte, Bilder und Filme die Frage, was eigentlich Menschsein ausmacht, wo das Unmenschliche beginnt, ob es kontrollierbar ist und welchen Gefährdungen Menschen durch von außen kommende Mächte ausgesetzt sind. Der Transzendenzbezug ist ein anthropologisches Grundbedürfnis – das Seminar spürt an verschiedenen Texten und Medien der zeitübergreifenden Frage nach der Wirkmächtigkeit des Bösen nach.

Das Seminar erwächst aus einem interdisziplinären studentischen Forschungsprojekt und wird gemeinsam mit Vertreter*innen der Projektgruppe geleitet.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024