Francis Fukuyama hat den Transhumanismus in einem 2004 erschienenen Aufsatz als „die gefährlichste Idee der Welt“ bezeichnet und davor gewarnt, ihn voreilig als „irgendeine Art von merkwürdigem Kult“ oder als eine Form „zu ernst genommener Science Fiction“ abzutun. Transhumanistische Gedanken seien vielmehr längst Teil der gegenwärtigen biomedizinischen Forschungsagenda.
Für die Mehrzahl der transhumanistischen Projektionen bildet die biologische Verfasstheit des Menschen, wie wir ihn heute kennen, den Ausgangspunkt. Vom alten Adam unterscheiden sie die verbesserten Menschen durch größere intellektuelle Fähigkeiten, eine verlängerte Lebensspanne und anderes mehr. Nick Bostrom nennt radikal verbesserte Menschen trans- oder posthuman, weil sie sich von den biologischen Grenzen freigemacht haben, die die Natur uns bislang setzt.
In diesem Seminar soll es darum gehen, den Post- und Transhumanismus in seinen verschiedenen Varianten kennenzulernen, ihn historisch einzuordnen und ausgewählte transhumanistische Ideen auf ihre anthropologischen und ethischen Implikationen hin zu befragen.
- Lehrende/r: Johann S. Ach