Als "the most expensive orgy in history" bezeichnete F. Scott Fitzgerald, Autor des Romans "The Great Gatsby", rückblickend die 1920er Jahre in den USA. Bis heute sind die sogenannten "Roaring Twenties" als beliebte Periode für Autor:innen und Filmemacher:innen in erster Linie als ein Zeitalter des übermäßigen Konsums in Erinnerung, stellen jedoch darüber hinaus eine konflikthafte, widersprüchliche Umbrauchszeit in der US-amerikanischen Geschichte dar. Das Proseminar behandelt die Zeit zwischen dem Ende des Ersten Weltkriegs und dem Börsencrash von 1929 in den USA in Hinblick auf Politik-, Sozial-, Kultur-, Geschlechter- und Einwanderungsgeschichte und richtet somit den Blick auf eine Bandbreite an Themenfeldern und Forschungszweigen der Geschichtswisssenschaft. Hierzu gehören neben dem wirtschaftlichen Aufschwung und der Etablierung neuer Konsumgüter (bspw. Radio, Automobil und Kühlschrank) die Einführung des Frauenwahlrechts 1920 und das als "Harlem Renaissance" bezeichnete Aufblühen afroamerikanischer Kultur in den Großstädten. Daneben bildeten die Prohibition und die mit ihr zusammenhängende organisierte Kriminalität, die Verbreitung des Ku-Klux-Klans, sowie sich verstärkende Ressentiments gegen asiatische sowie ost- und südeuropäische Immigration die "Schattenseiten" dieses Jahrzehnts, mit denen sich das Proseminar auseinandersetzen wird. Die Bereitschaft zur Arbeit mit englischsprachiger Literatur und Quellen wird vorausgesetzt.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024