Die Ursprünge von Rassifizierung und Rassismus sind ein in der Forschung schon seit längerer Zeit heiß diskutiertes Thema. Seit etwa 20 Jahren wird auch in der Mittelalterforschung vermehrt die Frage nach der Existenz von Rassismus diskutiert. Die zentrale Rolle der iberischen Halbinsel mit den dort im 15. Jahrhundert entwickelten Vorstellung der „Reinheit des Blutes“ ist in der Debatte dabei schon oft beachtet worden. Besonders viel Raum nimmt seit Längerem die Erforschung des sogenannten „wissenschaftlichen“ Rassismus im 18. und 19. Jahrhundert ein, der seinen traurigen Höhepunkt im Holocaust fand. Im Zusammenhang von Black Lives Matter und der Debatte des Verhältnisses von Holocaust und Kolonialverbrechen wird das Thema auch in deutschen Feuilletons der Gegenwart behandelt. Die Übung möchte in einem longue durée Ansatz die Geschichte des Rassismus vom Mittelalter bis zur Gegenwart anhand paradigmatischer Beispiele und Quellen untersuchen und profitiert dabei von der unterschiedlichen epochalen und regionalen Expertise der Dozentinnen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024