Der Jazz bildet zusammen mit dem Blues die Wurzel all dessen, was sich im 20. Jahrhundert unter der nicht ganz glücklich gewählten Bezeichnung der „Unterhaltungsmusik“ etabliert hat: Rock, Pop und nicht zuletzt auch der zwischen klassischer europäischer Musik und den afroamerikanisch beeinflussten Musikkulturen der Moderne und Postmoderne angesiedelte „Third Stream“ haben ihre „Roots“ im Jazz. Geboren als lokale ethnische Spielart der afrikanisch, romanisch und angelsächsisch beeinflussten Musikkultur Louisianas um etwa 1880, machte der Jazz von New Orleans ausgehend innerhalb der letzten 150 Jahren eine beeindruckende Weltkarriere, die eine enorme stilistische Bandbreite hervorgebracht hat. Der Jazz steht also steht wortwörtlich – zeitlich wie stilistisch –zwischen den beiden Extremen Ragtime und Rock ’n Roll. Das Seminar widmet sich der überaus spannenden Stilgeschichte dieser Musikrichtung aus dem Blickwinkel seiner charismatischsten Persönlichkeiten – von den frühen Vertretern des New-Orleans-Jazz, die als erste die frohe Botschaft der neuen amerikanischen Musiksprache vernommen hatten, bis hin zu den global aktiven, bekannten und geschätzten Virtuosen der Fusion Music aus den 1990er und frühen 2000er Jahren.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024