Viele westafrikanische Länder weisen eine starke religiöse Pluralität auf. Selbst in Ländern mit dominanten Mehrheitsreligionen sind Menschen häufig zwischen traditionellen Praktiken und Islam/Christentum, zwischen gegenseitigen Problematisierungen bis zu Konflikten und friedlichem Miteinander positioniert. Die Vorlesung arbeitet diese Pluralität und die parallelen Entwicklungen historisch auf, die die Religionen aufgrund gegenseitiger Beeinflussungen und Abgrenzungen in Westafrika genommen haben. Schwerpunkt wird dabei auf der Einordnung nicht-monotheistischer Religionspraxis, den sogenannten traditionellen Praktiken, liegen. Ziel der Vorlesung ist es, zu zeigen, dass keine dieser Religionen vereinzelt werden können, sondern dass ihre Praxis nur sinnvoll in ihren historischen, politischen und sozialen Zusammenhängen sowie in Dynamiken von Austausch und Abgrenzung sinnvoll betrachtet werden können. Die Vorlesung wird die Geschichte bis in die Gegenwart abstecken und aufgrund der Fülle des Materials an einzelnen Punkten die Tiefe gehen. Sie wird dabei verschiedene theoretische Perspektiven aus den Kulturwissenschaften nutzen, um Grundfragestellungen der Religionswissenschaft mit zu reflektieren.
- Lehrende/r: Judith Bachmann