Das Seminar lädt dazu ein, sich mit aktuellen Herausforderungen und Transformationsprozessen ländlicher Räume in Deutschland sowie ihren Zukunftschancen auseinanderzusetzen:

Mehr als die Hälfte der Bevölkerung Deutschlands lebt in ländlichen Räumen. Allerdings unterscheiden sich diese deutlich voneinander, etwa was ihre wirtschaftliche Leistungsfähigkeit, ihre demographischen Entwicklungen oder politischen Verhältnisse betrifft. Lange schien das Interesse an ländlichen Räumen eher verhalten. Inzwischen stehen sie aber – auch wegen des Erfolges rechtspopulistischer Parteien in manchen Regionen – vermehrt im Fokus der Aufmerksamkeit von Politik und Gesellschaft, nicht zuletzt mit Blick auf das politische Erfordernis gleichwertiger Lebensverhältnisse in allen Landesteilen.

Ausgehend von der „Geographie ländlicher Räume“ (Grabski-Kieron et al. 2024) analysiert das Seminar die vielfältigen Transformationsprozesse in ländlichen Räumen – zwischen Prosperität und Peripherisierung (Krajewski/Wiegandt 2020). Es fragt einerseits aus politisch-planerischer bzw. raumwissenschaftlicher Perspektive nach Typen und Prozessen, nach Akteuren und Problemlagen. Andererseits beleuchtet es den Wandel soziökonomischer Strukturen bei Wirtschaft (z.B. Rolle von „Hidden Champions“), Landwirtschaft und Tourismus sowie den Umbau der Daseinsvorsorge, beispielsweise bei Nahversorgung oder Gesundheit. Schließlich erfolgt eine Auseinandersetzung mit Mobilität und Digitalisierung oder Veränderungsprozessen bei Migration und sozialem Zusammenhalt. Der ergänzende Blick auf Fallbeispiele veranschaulicht die jeweils spezifischen räumlichen Entwicklungspfade, die von der Vielfalt ländlicher Raumentwicklungen in der Bundesrepublik zeugen.

 

Nähere Erläuterungen u.a. zu Konzept, Literatur, Methoden (Textdiskussionen, Gruppenarbeiten, usw.), Aufgabenverteilung usw. werden in der Vorbesprechung am 29.1.24 um 14.15 Uhr in R. 242 präsentiert.

Kurs im HIS-LSF

Semester: SoSe 2024