Er fasziniert, empört, erregt und inspiriert: der Akt. Der unbekleidete Körper bietet die Möglichkeit, die Sicht des Menschen auf sich selbst, seine Ideale, Ängste und Träume bis hin zu (Vor-)Urteilen darzustel- len. Der Akt ist ein Genre, das sich stets neu erfindet, um soziale, politische und ästhetische Belange zu transportieren und zu formulieren. In der Ausstellung „Nudes“ (10.11.23–14.04.24), einer Kooperation des LWL-Museums mit der Tate London, werden Interpretationen des Akts vom 19. bis zum 21. Jh. beleuchtet. Im Seminar verhandeln die Teilnehmer:innen über private Blicke bei Rodin oder Matisse, die Badenden von Degas oder Schmidt-Rottluff, abstrakte Positionen von Picasso oder Pollock genauso wie Body Politics bei Dumas oder Muholi oder Verletzlichkeit bei Mendieta oder Dijkstra. Diese Kontexte sind die Grundlage, um die kunstvermittelnde Betrachtungsweise experimentell zu verhandeln. Anhand methodisch-didakti- scher Fragen gehen wir der kunstpädagogischen Relevanz des Nackten und den daraus resultierenden Konsequenzen für die Gestaltung von Lern- und Erfahrungssituationen nach. Am 12.01.2024 können die Ergebnisse im Museum bei einer Jungen Nacht präsentiert werden!

Lit. Ausst. Kat. Münster 2023, Nudes. LWL-Museum für Kunst und Kultur, (ISBN 978-3-86832-762-5) (erscheint im Nov.) Borzello, Frances: The Naked Nude, London 2022. (ISBN 978-0-500-29667)


Semester: WiSe 2023/24