Kompromisse sind eine grundlegende Technik, um Konflikte zu regulieren. Sie legen Konflikte durch Zugeständnisse an die unterschiedlichen Positionen bei. Damit unterscheidet sich der Kompromiss sowohl von Mehrheitsabstimmungen als auch von Konsensen. Auch wenn Kompromisse in der Vergangenheit und in der Gegenwart zentral für das politische Handeln waren und sind, gibt es bisher kaum Forschung zu der interessanten Frage, inwiefern sich politikwissenschaftliche und historische Perspektiven in der Forschung zu Kompromissen ergänzen könnten. Vor dem Hintergrund der interdisziplinären Arbeit des Forschungsverbundes „Kulturen des Kompromisses“ soll dieses Seminar fortgeschrittene Studierende der Politikwissenschaft und Geschichtswissenschaft mit Ansätzen der Kompromissforschung vertraut machen und mögliche Perspektiven der interdisziplinären Zusammenarbeit bei der Erforschung von Kompromissen erschließen. Mit diesem Ziel werden erstens einschlägige Ansätze aus beiden Fächern behandelt. Zweitens werden an konkreten Beispielen aus der Geschichte der Frühen Neuzeit und Neuzeit die Voraussetzungen und Wirkweisen von Kompromissen diskutiert. Teilnehmer*innen sollten ein Interesse an interdisziplinärem wissenschaftlichen Arbeiten und einer forschungsorientierten Lehrveranstaltung mitbringen. Die Bereitschaft, in Präsenz an den Veranstaltungen sowohl in Essen als auch in Münster teilzunehmen, ist Voraussetzung für die Anmeldung.

 

Die Studienleistung besteht in der Vorbereitung eines aktiven Beitrags zu einer der Sitzungen. Als Prüfungsleistung werden die Studierenden eine schriftliche Hausarbeit verfassen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24