Der Lektürekurs beschäftigt sich anhand rassismuskritischer Literatur zum „Schwarzen Mittelmeer“ mit demokratietheoretischen und migrationspolitischen Fragen. Dabei ist die Figur des Schwarzen Mittelmeers sowohl analytisches Tool als auch epistemologische Linse. Beides fokussiert auf die Verstrickungen der europäischen Demokratie – ihrer normativen Grundlagen und aktuellen Migrationspolitiken – in koloniale bzw. neo-koloniale Herrschafts- und Machtregime.

 

Wir lesen englischsprachige und theoretisch anspruchsvolle Texte des Black Mediterranean Collective, einer Gruppe kritischer Migrationsforscher*innen, aus ihrem Buch The Black Mediterranean. Bodies, Borders and Citizenship (Palgrave Macmillan 2021).

 

Der Lektürekurs richtet sich an theoretisch interessiert Studierende ab dem dritten Semester, die idealerweise die Einführungsvorlesung in die Politische Theorie erfolgreich besucht haben.

 

 

Anforderungen, Leistungserwerb und Seminarorganisation

 

Das Seminar ist als Präsenzseminar in drei Blockveranstaltungen für fortgeschrittene Studierende geplant, die eine hohe Affinität für theoretisch wie inhaltlich anspruchsvolle Texte mitbringen. Das Seminar findet in zwei eintägigen Blöcken sowie einem halbtägigen Block statt – und zwar an folgenden Terminen:

 

Montag, 20.11, Block 1: 10-18h s.t. – Thematischer Fokus: Borders

Montag, 4.12., Block 2: 10-18h s.t. – Thematischer Fokus: Bodies:

Montag, 18.12., Block 3: 14-19h, s.t. – Thematischer Fokus: Citizenship

 

Bitte beachten Sie, dass wir uns jeweils s.t. treffen, also pünktlich um 10.00h beginnen und um 18.00h bzw. 19.00h enden.

 

Zur optimalen Vorbereitung auf die Blöcke treffen wir uns zu einem organisatorischen Vorabtretten am: Freitag, 27.10., 14-16h c.t.

 

Die Teilnahmevoraussetzung für diesen Lektürekurs ist eine hohe Bereitschaft, umfangreiche und anspruchsvolle – und vor allem englischsprachige – Literatur selbstständig zu lesen und zu erarbeiten; eine aktive Mitarbeit im Seminar wird erwartet. Es sei an dieser Stelle darauf verwiesen, dass sich das Seminar mit emotional anfordernden Phänomenen, wie dem Sterben im Mittelmeer oder rassistischer Gewalt, auseinandersetzen wird, die ggf. als belastend empfunden werden können.

 

Zum Leistungserwerb: Die Studienleistung besteht in einer Textzusammenfassung (500-700 Wörter), die eine Woche vor der jeweiligen Veranstaltung eingereicht werden muss, und einer kurzen Präsentation (10-15 Min) dreier zentraler Passagen (Zitate) des Textes im Seminar. Näheres erfahren Sie dazu im Vorbereitungstreffen, während dessen die Studienleistungen verteilt werden. Je nach Zahl der Teilnehmenden kann die Studienleistung im Rahmen einer Arbeitsgruppe erbracht werden. Die Studienleistung wird mit bestanden bzw. nicht-bestanden bewertet.

 

Die benotete Prüfungsleistung wird durch das Verfassen einer Hausarbeit erbracht (nach Maßgabe der jeweiligen Prüfungsordnung). Bitte beachten Sie, dass aufgrund des endenden Angestelltenverhältnisses der Dozentin die Hausarbeit bis spätestens zum 31.12.2024 eingereicht werden muss.

 

 

(Ergänzende) Literatur

Danewid, Ida. 2017. „White Innocence in the Black Mediterranean. Hospitality and the Erasure of History.“ Third World Quarterly 38 (7): 1674–1689. DOI: 10.1080/01436597.2017.1331123.

Ehrmann, Jeanette. 2021. „Schwarzes Mittelmeer, weißes Europa. Kolonialität, Rassismus und die Grenzen der Demokratie.“ Zeitschrift für praktische Philosophie 8 (1): 419–466. DOI: 10.22613/zfpp/8.1.18.

Kerner, Ina. 2021. „Zur Kolonialität der liberalen Demokratie.“ Zeitschrift für Politische Theorie 12 (2): 182–199. DOI: 10.3224/zpth.v12i2.03.

Proglio, Gabriele, Camilla Hawthorne, Ida Danewid, P. Khalil Saucier, Giuseppe Grimaldi, Angelica Pesarini, Timothy Raeymaekers, Giulia Grechi und Vivian Gerrand (Hg.). 2021. The Black Mediterranean. Bodies, Borders and Citizenship. Cham: Palgrave Macmillan.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2023/24