Königinnen und Könige sind in der heutigen Wahrnehmung wohl am ehesten als Galionsfiguren noch Teil seltsamer Folklore oder gut für mehr oder weniger unterhaltsame Skandale. Von ihrer unmittelbaren Umgebung, dem Hof, ist dagegen kaum noch die Rede. Monarchie aber ist ohne den Hof kaum denkbar. Hier konzentrierte sich die Verwaltung des familiären Haushaltes ebenso wie die zentrale Administration des Landes. Höfe waren räumlich erfassbare Orte, Höfe waren aber auch Knotenpunkte von Kommunikation und sozialer Strukturierung. Höfe konnten die Verkörperung - auch zeitgenössischer - Phantasmen sein, wie etwa der französische Königshof in Versailles. Sie konnten aber ebenso Ziel ätzender Kritik werden, wie dies der berüchtigte Duc de Saint Simon mit seinem Diktum vom Hof als « Treibsand und Morast » vorführte. Vor diesem Hintergrund beschäftigen wir uns in der Veranstaltung mit dem europäischen Hof der Frühen Neuzeit als essentiellem und exemplarischem Ort von Gesellschaft und Herrschaft.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24