100 Jahre Hitlerputsch, 90 Jahre sog. „Machtergreifung” der Nationalsozialisten, 85 Jahre Reichspogromnacht – das Jahr 2023 hält viele Gedenktage bereit, die an die nationalsozialistische Diktatur und den Zivilisationsbruch der Schoa erinnern. Die Vorlesung nimmt dies zum Anlass, um der Geschichte der Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus nachzugehen. Zugleich soll aber das Agieren von Papst, Bischöfen, Priestern und Gläubigen angesichts der Bedingungen der Diktatur in einen breiteren Kontext gestellt werden. Dazu wird auch das Verhältnis der katholischen Kirche zum italienischen Faschismus und zum Kommunismus beleuchtet. Zentrale Fragen sind dabei: Wie ging man mit dezidiert antichristlichen Ideologien oder „politischen Religionen” um? Welche Strategien entwickelten die kirchlichen Verantwortungsträger, um sich und die Gläubigen zu schützen? Setzte sich die Kirchenhierarchie auch für andere benachteiligte und verfolgte Gruppen ein? Wo kam es zur Kollaboration und unheilvollen Allianzen mit Machthabern? Welche Formen christlichen Widerstands gab es?

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2023/24