Inhaltliche Schwerpunkte:

Das Königreich der Ammoniter entstand am Beginn der Eisenzeit (ca. 1200–500 v. Chr.) im Ostjordanland in einer Zeit, in der sich auch Moab, Edom, Israel, Juda und Aram, die luwisch-aramäischen Königreiche und die phönizischen Stadtstaaten formierten. Die Hauptstadt und Königsresidenz war Rabbat-Ammon, „die große [Stadt] Ammons”, die uns mit der Zitadelle der modernen Stadt Amman bis heute erhalten geblieben ist. Sie stellt somit einen der wenigen eisenzeitlichen Siedlungsplätze dar, der für archäologische Untersuchungen zugänglich ist. Der Fachbereich Biblische Archäologie strebt Ausgrabungen auf der Zitadelle von Amman an, besonderes Augenmerk soll dabei dem eisenzeitlichen Königspalast zukommen, der bislang kaum bekannt ist.

Das Seminar wird sich eingehend mit dem Königreich Ammon im Gefüge der anderen eisenzeitlichen Königreiche beschäftigen. Dabei werden archäologische Befunde und Funde wie Architektur, Siedlungsstruktur, Keramik, Siegel oder Steinplastik im Mittelpunkt stehen, jedoch sollen auch epigrafische Zeugnisse in das Seminar eingebunden werden. Ziel ist es einen guten Überblick über die materielle Kultur Ammons zu erhalten und einen Einstieg in den Umgang mit archäologischen Primärquellen zu erlangen. Einige Sitzungen werden sich gezielt mit der Grabungsvorbereitung befassen und eine praktische Einführung in die Grundlagen der Stratigrafie und das Dokumentationssystem geben.

Das Seminar dient als verpflichtende Vorbereitung für die Ausgrabungskampagne auf der Zitadelle von Amman. Es steht jedoch auch Studierenden offen, die nicht an den Grabungen teilnehmen möchten. Es sind alle Studierenden der Evangelischen und Katholischen Theologischen Fakultät sowie der archäologischen Fachbereiche und des AKOEM willkommen. Vorkenntnisse sind nicht erforderlich. Die Möglichkeit einer Teilnahme an der Ausgrabung bleibt der Grabungsleitung vorbehalten.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24