Der Fokus auf das Dreieck von Krieg, Militär und Gesellschaft nimmt Wechselbeziehungen in den Blick, die einerseits wesentlich für die dynamische Entwicklung von Herrschaftsstrukturen und Staatlichkeit in Europa zwischen 1500 und 1800 gewesen sind, andererseits aber auch die menschlichen und gesellschaftlichen Kosten dieser Prozesse hervortreten lassen. Dabei soll es nicht um Kriegserzählungen gehen, sondern um strukturelle Merkmale von Konflikten und Rivalitäten der Mächte. Aus der Perspektive von Krieg und Gesellschaft geht es vor allem um typische Ursachen von Konflikten, ihren Trägerschichten und den Medien der Identifikation und Loyalität. Aus der Perspektive von Krieg und Militär geht es um die Organisation militärischer Gewalt und der herrschaftlichen Mobilisierung von Ressourcen. Aus der Perspektive von Militär und Gesellschaft geht es um die Wechselbeziehungen zwischen der Mobilisierung für den Krieg und für das Nebeneinander militärischer und ziviler Alltagswelten. Aus der Perspektive von Gesellschaft und Krieg geht es die Bedrohung dieser Alltagswelten, über Formen der Betroffenheiten und Strategien des Überlebens. Wegen der Grundsätzlichkeit und Reichweite dieser Probleme eignet sich die Vorlesung als Einführung in die Epoche.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24