Frauen sind im Alten Testament allgegenwärtig, obwohl – oder weil? – die hebräische Bibel nach aktuellem Forschungsstand vornehmlich von männlichen Akteuren verfasst wurde. Im Seminar wollen wir gemeinsam anhand zentraler alttestamentlicher Texte die verschiedenen Dimensionen, in denen Frauenfiguren namentlich und als soziale Gruppe begegnen, untersuchen. Dabei beschäftigen wir uns mit der rechtlichen, sozialen und kultischen Stellung der Frau, aber auch mit der Frage nach der Bedeutung von bestimmten Frauen wie Hannah oder Sarah, Ruth und Rebekka für die Heilsgeschichte Gottes mit seinem Volk Israel. Wir nehmen darüber hinaus die Rezeptionsgeschichte der alttestamentlichen Frauen in den Blick, indem wir das Neue Testament aufschlagen und die schönen Künste daraufhin befragen, wie in ihnen – das heißt: in Musik, Literatur und Bildender Kunst – die biblischen Frauen präsent und durch sie in unser kollektives Gedächtnis eingedrungen sind (Stichwort ‚kulturelle Diffusion‘).
- Lehrende/r: Christina Hoegen-Rohls
- Lehrende/r: Anne-Sophie Münch