Kritische Theorien beschreiben gesellschaftliches Leben nicht nur neutral, sondern reflektieren es, um Möglichkeiten und Notwendigkeiten von Veränderungen gesellschaftlicher Strukturen zu entdecken.

Auch Pastoraltheologie im Anschluss an Gaudium et Spes denkt und handelt so: Sie stellt keine Anwendungswissenschaft dar, in der Glaubensüberlieferungen und -normen in Kontexten lediglich adaptiert werden, sondern einen wechselseitigen kritisch-kreativen Prozess der Entdeckung, Vertiefung und Veränderung von Glauben und Leben, Dogma und Pastoral, orientiert an der Norm, „wirklich humane Lösungen“ (GS 11) zu entwickeln.

Das Seminar hat diese Verwandtschaft von Pastoraltheologie und Kritischem Denken zum Gegenstand. Was bedeutet es, in der Spur theoretisch-kritischen Denkens Theologie zu „machen“? Ist Pastoraltheologie eine eigene Art kritischer Theorie? Welche Methoden lassen sich aus kritischen Ansätzen entlehnen, um Theologie wirksam pastoral zu machen/praktizieren?

Teilnehmer*innen erlernen Grundbegriffe aus dem Feld Kritische Theorien/critical theories (Diskurs, Performanz, Ambivalenz, Kontingenz, Raum …). Sie erwerben Grundwissen im Verständnis und der Anwendung von Methoden kritischen Denkens (Kritische Diskursanalyse, situational analysis, kritische Performanzanalyse).

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24