Koselleck hat Konjunktur. Das gilt für den Buchmarkt, wo etwa Suhrkamp den hundertsten „Geburtstag“ des 2006 verstorbenen „großen Historikers“ mit drei neuen Büchern „feiert“. Es ist aber auch in der Forschung der Fall, denn Reinhart Koselleck ist zu einem internationalen Klassiker avanciert. Das gründet nicht zuletzt darin, dass Koselleck seit den späten 1960er Jahren das Zeit- und Geschichtsverständnis, das der Geschichtswissenschaft zugrunde liegt, historisierte. Er versuchte, wie sich im Anschluss an Hans Ulrich Gumbrecht behaupten lässt, „Geschichte anders zu denken, ohne aufzuhören, überhaupt geschichtlich zu denken“. Da Koselleck seine mehrfach angekündigte Geschichte und Theorie historischer Zeiten nie vorlegte, widmet sich die Masterübung der gründlichen Lektüre zentraler Aufsätze Kosellecks, nimmt eine Kontextualisierung seines Werkes vor und fragt nach seiner Wirkung in aktuellen Beiträgen zur Geschichtstheorie.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24