Das sogenannte Zeitalter der großen griechischen Kolonisation (8. bis 6. Jh. v. Chr.) ist gekennzeichnet von der massiven Ausbreitung des Griechentums im Mittelmeerraum. Diese wurde von einigen Städten bzw. Poleis des griechischen Kerngebietes dadurch in Gang gebracht, dass etwa an den Küsten Unteritaliens, Siziliens oder des schwarzen Meeres Kolonien bzw. Pflanzstädte unter der Führung von Aristokraten gegründet wurden. Bei diesen Kolonien handelte es in der Mehrzahl der Fälle um eigenständige und unabhängige städtische Gemeinwesen, wenngleich sie ihrer jeweiligen Mutterstadt freilich weiterhin verbunden waren. Das Proseminar soll nicht nur einen Überblick über die einzelnen Mutterstädte und ihre Neugründungen sowie deren innere Verfasstheit, besondere Merkmale und historische Bedeutung verschaffen. Vielmehr soll auch nach den Gründen für die Emigration und nach den Auswirkungen der Migrationsprozesse gefragt werden sowie ein Bild von den politischen Konstellationen und sozialen Verhältnissen in dem behandelten Zeitraum vermittelt werden.

Das Seminar führt in die Grund- und Hilfswissenschaften der Alten Geschichte ein (Epigraphik, Numismatik und Papyrologie), ferner werden die Hilfsmittel und Methoden vorgestellt und anhand ausgewählter Beispiele der Umgang mit ihnen eingeübt. Für den Scheinerwerb sind die regelmäßige Teilnahme, ein Referat, eine schriftliche Hausarbeit und eine Abschlussklausur obligatorisch.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24