Das Konzept der Gerechtigkeit lässt erstmal an das Verteilen von Gütern oder die Zusprechung von Schuld und Unschuld denken. Epistemische Ungerechtigkeitstheorien hingegen befassen sich mit einem subtileren Ausdruck von Ungerechtigkeit, nämlich der verminderten Glaubwürdigkeit, die historisch marginalisierten Subjekten aufgrund von Vorurteilen zugesprochen wird. Hier bei unterscheidet die Autorin des zu besprechenden Buches – Miranda Fricker – zwischen zwei Arten: Zeugnisungerechtigkeit und hermeneutischer Ungerechtigkeit. Seit dem Erscheinen von Miranda Frickers bahnbrechenden Grundsatzwerk 2007 ist das Theoriefeld um epistemische Ungerechtigkeit stark gewachsen. Zum Anlass der ersten deutschen Übersetzung von „Epistemische Ungerechtigkeit – Macht und Ethik des Wissens“ soll dieser Lektürekurs sich intensiv mit dem modernen Klassiker auseinandersetzen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24