Wie und wozu erzählt man von Verbrechern und ihren Taten? Die klassische Detektivgeschichte zielt vornehmlich auf Spannung ab: Wer war es und wie gelingt es, den Täter oder die Täterin zu überführen? Doch das Spektrum kriminalliterarischer Genres in der Frühneuzeit ist äußerst facettenreich. Denn die 'Nachtseite' des Menschen und seine 'dunklen' Ideen faszinieren Literaten wie Gelehrte gleichermaßen und versprechen gute Unterhaltung. Das Seminar bietet am Beispiel früher Kriminalliteratur einen einführenden Zugang in frühneuzeitliche Textualität (Buchdruck, Frakturschrift, Paratexte) und übt insbesondere einen erzählanalytischen Zugriff ein. Zielpunkt ist dann E. T. A. Hoffmanns berühmte Kriminalnovelle Das Fräulein von Scuderi.

Die angeschlossene Übung dient einer intensiven Analyse der Texte im Hinblick auf die Anfertigung einer literaturwissenschaftlichen Hausarbeit.

Bitte lesen Sie zur Vorbereitung die Artikel zur Geschichte der Kriminalliteratur (S. 265–293) im Handbuch Kriminalliteratur, hrsg. von Susanne Düwell, Andrea Bartl, Christof Hamann und Oliver Ruf. Stuttgart 2018 [aus dem Uninetz frei über die ULB verfügbar].

Kurs im HIS-LSF

Semester: WT 2023/24
ePortfolio: No