Wichtiger Ausgangspunkt für die wissenschaftliche Beschäftigung des Zusammenhangs zwischen Religion und wirtschaftlicher Entwicklung ist eine 1904/5 erstmals veröffentlichte Abhandlung von Max Weber, in dem dieser behauptete, dass die theologischen Inhalte und die Glaubenspraxis bestimmter Strömungen des Protestantismus der Entstehung eines kapitalistischen Wirtschaftsstils förderlich waren. Die Diskussion um diese These hat eine sehr umfangreiche Literatur, zunächst vor allem in der Soziologie, später auch in der Geschichtswissenschaft hervorgebracht. Seit gut zwanzig Jahren sind zunehmend auch wirtschaftswissenschaftliche Studien veröffentlicht worden, die verbreitet mit statistischen Verfahren historische Analysen unternehmen. Sie nehmen dabei nicht nur das Christentum, sondern auch andere Religionen, insbesondere den Islam und das Judentum in den Blick. Das Seminar gibt einen Einblick in die verschiedenen Zweige dieser Literatur. Der Besuch setzt das Interesse voraus, sich mit wirtschaftswissenschaftlichen Konzepten und Methoden vertraut zu machen.

Kurs im HIS-LSF

Semester: WiSe 2023/24